"Logiker und Lyriker zugleich! Ein seltenes Phänomen." Wilhelm Klein SJ (1889-1995)
Anfang 2013 erschien eine neue Sammlung der Gedichte von J.H. in Buchform, in der Lyrik-Reihe des Leipziger araki-Verlages, unter dem Titel "Sprache spricht mir. Die Summa poetica des Philosophen Johannes Heinrichs", Preis 15,- €. Noch beziehbar über Booklooker (auch antiquarisch).
Auf dem Einband ist ein Gemälde von Heinz Heinrichs, einem von dreien im 2. Weltkrieg gefallenen Onkeln von Johannes Heinrichs, zu sehen. Heinz Heinrichs hat das Bild als etwa 22-Jähriger gemalt, nicht lange vor seinem Tod mit 23 Jahren, am 21. Februar 1944, an der Ostfront, unweit von Stalingrad. Das Bild mit dem "Zigeuner"-Motiv ist ein Akt stillen Protestes gegen den Rassismus der Nazis und zugleich das Dokument eines der Millionen unfreiwilligen Soldatentode für das Regime - und darüber hinaus Dokument der zahlreichen Tode junger, viel versprechender Künstler. Ihm liegt dieses als Volkslied bekannte Gedicht von Nikolaus Lenau "Die Drei Zigeuner" zugrunde:
Die drei Zigeuner von Nikolaus Lenau (1802-1850)
Drei Zigeuner fand ich einmal Liegen an einer Weide, Als mein Fuhrwerk mit müder Qual Schlich durch sandige Heide.
Hielt der eine für sich allein In den Händen die Fiedel, Spielte, umglüht vom Abendschein, Sich ein feuriges Liedel.
Hielt der zweite die Pfeif im Mund, Blickte nach seinem Rauche, Froh, als ob er vom Erdenrund Nichts zum Glücke mehr brauche.
Und der dritte behaglich schlief, Und sein Zimbal am Baum hing, Über die Saiten der Windhauch lief, Über sein Herz ein Traum ging.
An den Kleidern trugen die drei Löcher und bunte Flicken, Aber sie boten trotzig frei Spott den Erdengeschicken.
Dreifach haben sie mir gezeigt, Wenn das Leben uns nachtet, Wie man`s verraucht, verschläft, vergeigt Und es dreimal verachtet.
Nach den Zigeunern lange noch schaun Mußt ich im Weiterfahren, Nach den Gesichtern dunkelbraun, Den schwarzlockigen Haaren.
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